Brandschutz in der Uniklinik Köln

Feststellanlagen im Zuge bahngebundener Förderanlagen

Die Uniklinik Köln deckt mit 59 Kliniken, Zentren und Instituten nahezu das gesamte medizinische Leistungsspektrum ab. Fast alle Klinikgebäude sind unterirdisch durch ein 1,3 Kilometer langes Netz von Gängen auf der Technikebene 03 miteinander verbunden. Auf dieser Ebene transportieren selbstfahrende Roboter der Firma DS Automotion eine Vielzahl von Versorgungsgütern. Dabei durchqueren sie mehrere Brandabschnitte. Im Zuge dieser bahngebundenen Förderanlage sorgen zurzeit neun Feststellanlagen von Hekatron dafür, dass die Feuerschutzabschlüsse im Brandfall zuverlässig schließen, ohne dass ein durchfahrender Roboter den Schließbereich blockiert.

Auf Anregung der Werksfeuerwehr und in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Köln wurde ein Projekt initiiert, um die allgemeine Sicherheit im AWT-Bereich (Bereich des automatischen Warentransports) zu erhöhen. Zentraler Bestandteil war dabei die Sicherung der Brandabschnitte durch Feuerschutzabschlüsse mit Feststellanlagen im Rahmen der bahngebundenen Förderanlage.

Als Generalplaner des Projekts fungierte die medfacilities GmbH, die als Unternehmen der Uniklinik Köln Entwicklung, Planung und Baumanagement für Immobilien insbesondere im Gesundheitsbereich übernimmt. "Gemeinsam mit den beteiligten Architekten, Fachplanern und den praxisorientierten Profis aus den Firmen entwickelten wir zunächst ein Konzept", schildert medfacilities-Geschäftsführer Prof. Dr. Peter-Josef Heinen die Anfänge des Projekts. "Dieses Konzept wurde im Planungsprozess und nochmals vor der Ausführung mit den Sachverständigen von TÜV und VdS abgestimmt und entsprechend angepasst." Hekatron-Gebietsverkaufsleiter Horst Schumacher beriet die Verantwortlichen hinsichtlich der Anforderungen des VdS und der technischen Ausführung.
Im Anschluss an die Planung übernahm die Kölner Firma Stahl- und Metallbau Arnold Menz den Einbau der Feuerschutzabschlüsse - insgesamt neun Brandschutztüren T30 sowie ein Brandschutz-Schiebetor T30. Jede der Brandschutztüren ist mit einer Feststellanlage von Hekatron ausgestattet, die aus zwei Deckenrauchschaltern ORS 142, einem Sturzrauchschalter ORS 142, zwei Türhaftmagneten, einem Handauslösetaster HAT 02 sowie einem Steuergerät SVG 522 mit Türsteuerkarte TSK 03 besteht. "Zwei Notstromakkus sorgen dafür, dass die Feststellanlagen auch bei Stromausfall zuverlässig funktionieren", erläutert Christian Lang, Technischer Geschäftsführer bei Metallbau Menz.

Wenn die Rauchschalter im Brandfall Rauch detektieren, schließen die Feuerschutztüren automatisch und sorgen so dafür, dass Feuer und Rauch sich nicht weiter ausbreiten. Bevor dies geschieht, muss allerdings sichergestellt sein, dass sich kein Roboter im Schließbereich befindet - hier ist intelligente Steuerungstechnik gefragt. "Sowohl die Roboterwagen als auch die Türsteuerung setzen Signale mit Informationen über ihren Zustand ab", führt Projektleiter Norbert Dieckmann von medfacilities aus. "An einem vorprogrammierten Punkt der in den Betonboden integrierten Kontaktstreifen fragt der Wagen ab, ob die Tür offen steht. Wenn die Tür geschlossen ist, bleibt er stehen, ist sie geöffnet, fährt er weiter. Wenn der Wagen einen weiteren vorprogrammierten Punkt hinter der Tür überquert hat, erhält die Türsteuerung das Signal, dass er den Schließbereich verlassen hat. Wenn im Brandfall gerade ein Wagen den Schließbereich durchquert, fällt die Tür erst zu, wenn er diesen Punkt hinter der Tür passiert hat."
Die Abnahme der Türen durch den VdS-Sachverständigen erfolgte ohne Beanstandungen. Und auch in der Praxis stellt die Anlage ihre Zuverlässigkeit unter Beweis, wie Prof. Dr. Heinen betont: "Wir haben mehrere Tests gefahren und auch schon Auslösungen im Ernstfall gehabt. Dabei haben die Feststellanlagen inklusive des Zusammenspiels zwischen selbstfahrenden Robotern und Türsteuerung immer einwandfrei funktioniert."