U-Bahn-Station Marienplatz, München

Umfangreiche Brandfallmatrix steuert Evakuierung

Der Bahnhof Marienplatz ist einer der wichtigsten und meistgenutzten U-Bahnhöfe im ganzen Netz der Münchener U-Bahn. Er bildet den Knotenpunkt zwischen stark befahrenen U-Bahn-Strecken und der S-Bahn-Stammstrecke. Durchschnittlich 200.000 Menschen täglich steigen hier ein, aus oder um. Der Bahnhof bietet Zugang zu Altstadt, Fußgängerzone und zahlreichen touristischen Attraktionen und wird zudem durch den Berufs- und den Stadionverkehr stark in Anspruch genommen. 

Als das Sperrengeschoss, die über den U- und S-Bahnhöfen gelegene, unterirdische Zwischenetage mit zahlreichen Geschäften, komplett saniert und umgestaltet wurde, brachten die Stadtwerke München auch den Brandschutz in diesem rund 4.200 Quadratmeter umfassenden Geschoss und in den Betriebsräumen auf den neuesten Stand. Mit der Errichtung der Brandmeldeanlage zur Überwachung des Bahnhofs Marienplatz wurde die Kapfelsperger GmbH mit Sitz in Teising bei Altötting beauftragt, die in den Bereichen Sicherheitstechnik, Elektrotechnik und Großküchentechnik von der Planung über die Ausführung bis zur Wartung den kompletten Service bietet. Zwei in einem Standschrank installierte Brandmelderzentralen Integral IP bilden das Herz der BMA. Das gesamte Sperrengeschoss wird mit Ansaugrauchmeldern ASD 535 überwacht, deren Ansaugrohre unsichtbar oberhalb der dort verbauten roten Deckenpaneele verlaufen. Auch in den Doppelböden, Aufzugsschächten und Traforäumen sind Ansaugrauchmelder installiert, während die meisten Betriebsräume mit insgesamt 488 Mehrfachsensormeldern MTD 533X ausgestattet wurden. Generell wurden die zu 286 Meldegruppen zusammengefassten Brandmelder in Zweimeldungsabhängigkeit installiert. Im technischen Betriebshof laufen die Informationen aller sicherheitsrelevanten Anlagen unter einem Universellen Managementsystem (UMS) zusammen und werden dort zu einem übersichtlichen Ganzen vereint. Weitere Masterzentralen befinden sich in der Stadtwerkezentrale und auch am Marienplatz.

Im Alarmfall kommt die mit 203 Steuerungen ausgesprochen umfangreiche Brandfallmatrix zum Tragen. "Wenn einer der beiden in Zweimeldungsabhängigkeit geschalteten Brandmelder anspricht, wird zunächst ein Voralarm ausgelöst", erläutert Johannes Unterhitzenberger, Geschäftsführer der Kapfelsperger GmbH. "Mit verschlüsselten Sprachdurchsagen werden intern die verantwortlichen Personen informiert, damit im Ernstfall dann sofort die Sprachalarmierung einsetzen kann." Auch die in vielen Bereichen zur Alarmierung eingesetzten Sirenen Sonos-SBW ESFA1000RRD mit integrierter Blitzleuchte machen mit Lichtsignalen auf den Voralarm aufmerksam. Wenn beide Brandmelder eines Melderpaars auslösen, wird die Feuerwehr automatisch alarmiert und die Evakuierung unverzüglich eingeleitet: Über die Sprachalarmanlage und in bestimmten Bereichen über die Sonos-Sirenen erfolgt eine akustische Alarmierung. Die Entrauchung der rund 30 Entrauchungsbereiche wird gestartet, die Brandschutztore und -vorhänge schließen, die 14 Fahrtreppen werden gestoppt und auch die Zugzielanzeiger schalten dem Notfall entsprechend um. "Ebenso werden die Brandmeldeanlagen der im Sperrengeschoss angesiedelten Geschäfte angesteuert, die dann ihrerseits in Alarm gehen", ergänzt Hekatron-Gebietsverkaufsleiter Jens Wernisch. "Sollte in einem der Geschäfte ein Feuer ausbrechen, funktioniert die Alarmierung auch in umgekehrter Richtung." André da Silva, der im Unternehmensbereich Verkehr der Stadtwerke München die Planung von Brand- und Einbruchmeldeanlagen sowie der Stromversorgung verantwortet, betont: "Die Zusammenarbeit mit Hekatron und der Firma Kapfelsperger war, wie auch schon bei anderen Projekten in der Vergangenheit, hervorragend und beide Firmen haben wesentlichen Anteil daran, dass das komplett modernisierte Sperrengeschoss genau nach Plan feierlich eröffnet werden konnte."