ZELTSTADT IN DER KANAAL-VAN-WESSEM-KASERNE, SOEST

Komplette Zeltstadt mit Brandmeldern ausgestattet

Im Herbst 2015 wurde als Übergangslösung für ein Jahr auf dem Exerzierhof der Kanaal-van-Wessem-Kaserne in Soest in kürzester Zeit eine Zeltstadt als Unterkunft für bis zu 800 Flüchtlinge geschaffen. Laut Plan sind dann die umliegenden ehemaligen Kasernengebäude saniert und stehen längerfristig als Flüchtlingsunterkünfte bereit. Aber auch wenn die Zeltstadt nur eine Übergangslösung ist – wo so viele Menschen untergebracht sind, bedarf es eines zuverlässigen Brandschutzes, realisiert in Form einer Brandmeldeanlage Integral IP von Hekatron.

Innerhalb weniger Wochen wurde auf dem Kasernenhof der Kanaal-van-Wessem-Kaserne eine komplette Infrastruktur unter anderem mit Strom- und Wasserleitungen sowie einer Kanalisation geschaffen. Und natürlich wurden Zelte aufgebaut: zwölf Schlafzelte, ein großes Sanitärzelt, ein großes Zelt für Kantine und Küche, ein Kinder-, ein Empfangs-, ein DRK- und ein als Aufenthaltsbereich dienendes Zelt. Die gesamte Elektroinstallation inklusive Sicherheitstechnik auf dem Gelände übernahm die Hans Stahl GmbH & Co. KG aus Soest, mit rund 100 Mitarbeitern der größte Elektrobetrieb im weiteren Umfeld. „Nachdem wir den Auftrag erhalten hatten, mussten wir innerhalb von anderthalb Wochen mit unseren Installationen beginnen und sie innerhalb von vier Wochen fertigstellen“, berichtet Patrick Milde, dem bei Stahl die Sicherheitstechnik untersteht. 

Als Zentrale kam eine Integral IP mit zunächst zwei Loops zum Einsatz, die bei Bedarf, wenn noch ein ebenfalls brandschutztechnisch abzusichernder Isolationscontainer auf dem Gelände aufgebaut wird, auf vier Ringe hochrüstbar ist. Jedes der zwölf Schlafzelte, die jeweils bis zu 80 Flüchtlinge beherbergen können, ist nach dem gleichen Prinzip ausgerüstet: In der Zeltmitte unter dem First sind drei Mehrfachsensormelder MTD 533X und zwei Mehrfachsensormelder MTD 533X-SCT mit integrierter Tonalarmierung installiert. „Insbesondere angesichts des knappen Zeitrahmens war dies eine gute Möglichkeit, ohne weiteren Verkabelungsaufwand für separate Hupen schnell eine Alarmierungslösung zu realisieren“, erläutert Patrick Milde. An den beiden Zeltausgängen ist jeweils ein Handfeuermelder montiert. Zudem befindet sich an einem Eingang jedes Zelts eine Blitzleuchte. „Jedes Zelt alarmiert einzeln“, führt Patrick Milde aus. „Wenn in einem der Zelte ein Alarm ausbricht, führt die Blitzleuchte die Feuerwehr oder die Wachleute zum Ort des Geschehens. Der direkt neben der Brandmelderzentrale angebrachte Handfeuermelder ist der einzige, mit dem sich die gesamte Zeltstadt alarmieren lässt.“ Die übrigen Zelte auf dem Gelände sind den Schlafzelten entsprechend mit Brandmeldetechnik bestückt, wobei die Anzahl der Melder je nach Größe der Zelte variiert. 

Direkt am Eingang zum Zeltstadtgelände, etwas abgesetzt von der eigentlichen Zeltstadt, befinden sich mehrere Container, in denen das Wachpersonal untergebracht ist. „Hier, in der rund um die Uhr besetzten Leitwarte, läuft die gesamte Technik zusammen, hier sind die Brandmelderzentrale und eine Sprachalarmanlage installiert und von hier kann das Personal bei Bedarf Durchsagen für das gesamte Lager machen“, sagt Patrick Milde. „Im Bereich der eigentlichen Zeltstadt gibt es ebenfalls Container für die Security – mit der Leitwarte entsprechend gespiegelter Technik –, nur dass wir hier statt einer BMZ ein externes Bedienfeld installiert haben.“ Die Anlage ist, wie vom Brandschutzkonzept vorgegeben, nicht auf die Feuerwehr aufgeschaltet. Im Alarmfall stellt das Wachpersonal vor Ort zunächst fest, ob es sich um einen Täuschungsalarm handelt, bevor es im Brandfall die Feuerwehr alarmiert.

„Alle Zeltstädte hier in der Gegend sind nach dem gleichen Schema mit nicht auf die Feuerwehr aufgeschalteter Brandmeldeanlage, Sprachalarmanlage und Blitzleuchten an jedem Zelt abgesichert“, erläutert Patrick Milde. „Für alle gilt ein einheitliches, von einem Planungsbüro entwickeltes Brandschutzkonzept. Der jeweilige Errichter kann aber natürlich entscheiden, welches Fabrikat zum Einsatz kommt. Wir setzen dabei auf Technik von Hekatron, weil wir damit gerade auch in Bezug auf Täuschungsalarmsicherheit beste Erfahrungen gemacht haben.“